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Vorbei die Zeiten, in denen Übernachtungsgäste bei den Vereinsmitgliedern anrufen oder ihnen E-Mails schicken mussten. Künftig geht alles online – und wer unabhängig von den Angeboten der Event-Agentur einfach so ein Bett reservieren möchte, hat auch weiter die Möglichkeit dazu. „Vorausgesetzt es ist etwas frei“, so Hintz, der glaubt, dass die Zimmer im Seltbachhaus mittelfristig durchaus ausgelastet sein werden mit dem Cojote-Programm – und das nicht nur wegen der idyllischen Lage des Naturfreunde-Gebäudes, das auch noch den Vorteil hat, dass es nicht weit vom Bahnhof und von der Jugendherberge entfernt ist. „Der Standort ist einfach ideal, weil wir mit der Jugendherberge ja auch zusammenarbeiten, von ihr das Essen für unsere Gäste beziehen und dort die Kletterwand betreiben“, berichtet Hintz.
Mit den „Gästen“ meint der Bad Uracher all die Leute, die künftig zu seinen Events ins Seltbachhaus kommen. Das können Musikgruppen sein, aber auch Schulklassen. „Für sie bieten wir Erlebnispädagogik an“, erzählt Constanze Krauß, die Musiktherapeutin ist und gemerkt hat, dass gerade junge Menschen seit der Pandemie enormen Nachholbedarf haben, wenn es um das Miteinander und die soziale Kompetenz geht. „Die Gesellschaft hat sich verändert“, sagt sie mit Blick auf die Folgen von Corona, die jetzt unter anderem bei den Seminaren der Outdoor-Experten aufgearbeitet werden.
Er konnte und wollte so nicht weitermachen
Schulklassen, aber auch Betriebe, Vereine, Paare und Familien gehören derweil schon seit langem zur Kundschaft der Agentur, die es seit 2014 gibt. Damals hat Jochen Hintz nach 27 Jahren als Rettungsassistent gemerkt, „dass ich nicht mehr so weitermachen kann und will“. Also haben er und seine Partnerin überlegt, in welchem Metier sie sich auskennen. „Was können wir?“, haben sie sich gefragt und schnell eine Antwort gefunden: bergsteigen und klettern. Und nicht nur das. Hintz, der einst nebenbei Sportwissenschaften studiert hat, war sofort klar, dass sein neuer Job etwas mit der Natur zu tun haben muss. Vier Jahre nachdem die beiden die Agentur in Köngen ins Leben gerufen haben, lief sie so gut, „dass ich seitdem nichts anderes mehr mache“, wie Hintz über seine sportliche wie berufliche Seilschaft mit Constanze Krauß berichtet. 2018 war auch das Jahr, in dem das Paar eine Scheune in der Grabenstetter Straße in Bad Urach gekauft hat, die es jetzt zu Geschäftsräumen umbaut. Zwei Jahre später sind die beiden dann komplett in die Kurstadt umgezogen – und seitdem ganz nah dran an der Falkensteiner Höhle, in der sie Führungen anbieten.
Bekannt durch die Falkensteiner Höhle
„Durch die Führungen sind wir auch bekannt geworden, das war das einfachste für uns, weil die Nachfrage so groß ist“, berichtet das Cojote-Team. „Wobei es uns bei den Höhlen, in die wir mit den Leuten gehen, nicht allein um Abenteuer und Action geht, sondern vor allem auch um die Wissensvermittlung“, sagen sie.
Ähnlich schaut’s bei den Survival-Wochenenden aus, die die Event-Agentur auf einem abgelegenen Zeltplatz auf der Schwäbischen Alb anbietet. „Da lernen die Leute, Feuer zu machen und sich im Wald zurechtzufinden.“ Immer größer wird das Angebot des Cojote-Teams. 20 Mitarbeiter auf 520-Euro-Basis beschäftigen die beiden mittlerweile – darunter übrigens kein einziger Sportstudent. „Es sind Polizisten, aber auch Lehrer, denen der Nebenjob bei uns einfach Spaß macht“, sagt Hintz, der für sein Team noch Verstärkung sucht – vor allem jetzt, da das Seltbachhaus als neues Betätigungsfeld noch dazukommt.